Am 16. Juni 1897

erwarb Maria Theresia Ledóchowska für ihre junge Ordensgemeinschaft von den Lieferinger Herz-Jesu-Missionaren ein Gut in Lengfelden, das ursprünglich eine Papiermühle gewesen war. Im Garten befand sich eine Marienkapelle, mit dem Bild der „Weizenfrau“, die an die Befreiung Wiens im Jahre 1683 erinnerte. Maria Theresia gab dem nunmehrigen Missionshaus den Namen Maria Sorg und vertraute damit alle, die sich an diesem Ort dem Dienste Gottes und der Mission widmen, der Muttergottes an.
Am 6. August (Fest der Verklärung Christi) 1897 wurde die erste hl. Messe in der Gartenkapelle für die Klostergemeinschaft gefeiert. Einige Tage später, am 10. August, konnte man in die heutige Kapelle im obersten Stockwerk des Hauses einziehen.

Das kleine Wasserkraftwerk der ehemaligen Papiermühle ermöglichte die Einrichtung einer eigenen Missionsdruckerei. Trotz heftiger Widerstände von Seiten des Druckerei-Gewerbe-Verbandes erhielt die Gründerin am 13. Juni 1898 schließlich die Konzession. Das „Echo aus Afrika“ wurde in fünf Sprachen gedruckt. Die Berichte, die aus der Mission einlangten, wurden von Maria Theresia redigiert und veröffentlicht und fanden großes Interesse.
Bibeln, Katechismen, biblische Geschichten, Heiligenleben, Gebets– und Gesangbücher, Schulbücher, Wörterbücher in afrikanischen Sprachen und alles was der Mission nützlich sein konnte, wurde in Maria Sorg gedruckt. Diese kostbare Ware wurde sorgfältig verpackt und in großen Kisten über das Meer nach Afrika gesandt. Obwohl keine der Schwestern die afrikanischen Sprachen verstand, konnte man die ersten Bücher schon im Jahre 1900 verschicken! Die Druckerei arbeitete auf Hochtouren bis zum II. Weltkrieg.
Am 4. Dezember 1899 erteilte Kardinal Haller die Bewilligung für die Anlegung eines Filialfriedhofes der Pfarre Bergheim in Maria Sorg. Das zentral gestellte Kreuz wurde 1986 durch eine wunderschöne  holzgeschnitzte Darstellung des auferstandenen, gekreuzigten Christus ersetzt. Diese wurde von Pfarrer Alexander Ellmauer, langjähriger Kaplan in Maria Sorg, angefertigt. Zurzeit haben auf dem kleinen Schwesternfriedhof ca. 100 Ordensfrauen ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Im Jahre 1917 hatte die Gründerin das alte Borromäum in der Dreifaltigkeitsgasse in Salzburg gekauft und dem Gebäude einen neuen Namen – Claverianum - gegeben. Die kleine Kirche wurde dem Hl. Petrus Claver gewidmet. Leider wurde Maria Sorg und das Claverianum zu Beginn des II. Weltkrieges vom Nationalsozialistischen  Regime beschlagnahmt. Alle Schwestern mussten die Niederlassungen verlassen.
Das Claverianum wurde verkauft, in Maria Sorg wurde  ein Reichsarbeitsdienstlager für die „Arbeitsmaiden“ eingerichtet. Danach brachte man hier amerikanische Truppen unter, die bis Juni 1946  das Kloster bewohnten. Bald darauf hat man  hier ein Flüchtlingslager eingerichtet, das erst im Juli 1953 aufgelöst wurde. Die Schwestern, die Mitte 1946 zurück nach Maria Sorg gekommen waren, mussten mühsam  das Kloster auf einen Stand bringen, der dem vorherigen Zweck wieder entsprach.

Bis heute wird in Maria Sorg das Werk der Förderung der Missionsarbeit, das die Gründerin hier angefangen hat, weiter geführt.
„Lieben Sie die Mission!  Beten Sie für die Mission!
 Lesen Sie über die Mission!  Opfern Sie für die Mission!
 Bleiben Sie der Mission treu!“

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